Ankunft in Pula

Seit Samstag, 10.11.2018 um 17 Uhr bin ich in Kroatien. Am Grenzübergang ist Polizeikontrolle. Schengen scheint hier nicht zu gelten. Dann noch eine Stunde Fahrt über eine vollkommen leere Autobahn nach Pula, am Südzipfel von Istrien. Freundlicher Empfang auf Englisch. Meine Vermieterin bittet um meinen Personalausweis, scannt ihn mit ihrem Smartphone und hat alle Daten von mir auf dem Display. Nicht mal der Schreibfehler der Gemeindeverwaltung Freiburg beim zweiten Vornamen fehlt. Sie muss nur noch die aktuelle Adresse eintragen und schwupp, Kroatien weiß Bescheid. Ihr bleibt nur mein Name nach dem Versenden, erklärt sie treuherzig. Oh deutscher Nachtwächterstaat, dein Datenschutz. Zum Glück ist Europa ein Papiertiger.
Die Ferienwohnung liegt auf einer Anhöhe in einem Wohngebiet mit kleinen Zwei- bis Dreifamilienhäusern. Fast alle sind in gutem Zustand, zumindest farblich. Zwischen den Häusern hindurch sieht man etwas entfernt den Yachthafen. Der Anblick erinnert mich an eine riesigen Parkplatz, was es ja auch ist. Keinerlei Leben dort um diese Jahreszeit. Immerhin, das Meer ist nahe.


  Auf mich macht Pula den Eindruck einer nachlässigen Mischung aus Werft, Altbauten unterschiedlichsten Datums und einigen interessanten historischen Bauwerken.



Die Altstadt ist dagegen ungefähr 3 Kilometer entfernt. Ihr Kern dürfte so 500 Meter Durchmesser haben. Nicht viel für 4 Wochen, die ich hier verbringen werde. Davor ist der Hafen. Fischtrawler, Ausflugsboote - nicht in Betrieb - und eine Werft. Auf mich macht Pula den Eindruck einer nachlässigen Mischung aus Werft, Altbauten unterschiedlichsten Datums und einigen interessanten historischen Bauwerken. Augustustempel, Amphitheater, Triumphbogen. Vor dem Rathaus ist alles ziemlich in Ordnung, sonst na ja... Die Menschen auf den Straßen wirken auf mich eher ärmlich gekleidet. Ob die damit normal sind, oder wir, das kann man sehen, wie man will. Die Autos sind jedenfalls up to date. Meines ist da eher eines der alten.

Über die Mentalität kann ich noch nichts sagen, weil ich kein Wort der Sprache verstehe. Aber die Leute erscheinen mir eher zurückhaltend zu sein. Sie zeigen keine Neugier, schauen eher gleichgültig weg. Trotz Dahlia, die neben dem Fahrrad einher trabt. Ich bin der einzige Radfahrer weit und breit. Ausnahmen gibt es natürlich. Wenn ich in einem Geschäft sage, dass ich länger in Pula bleibe, dann heißt es, ich sei willkommen. Mal sehen..... Ach ja, ein Franziskanerkloster gibt es auch. Mit einer Kirche. Einen Franziskaner habe ich noch nicht gesehen. An der Klosterpforte habe ich zwar geläutet. Aber niemand hat aufgemacht. Alles verschlossen, auch die Kirche. Nicht besonders motivierend, wenn man gerade daran denkt, eine franziskanische Website zu konzipieren.


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